Für Pädagog*innen
Sie sind Pädagog*in…
…und unterstützen Ihre Schüler*innen im BO-Prozess
…und suchen Kontakt zu Ausbildungsbetrieben in der Region
…und sind interessiert an der Nutzung der 360°-Technik im Kontext BO?
Dann sind Sie hier genau richtig!
Was verstehen wir unter Berufsorientierung (BO)?
Berufsorientierung ist ein Entwicklungsprozess, der in der Schule noch vor dem Schulabschluss stattfindet.
Im Mittelpunkt steht dabei die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler*innen im Hinblick auf
die selbstständige Gestaltung ihrer zukünftigen Berufs- und Lebenswelt
sowie der Kompetenzerwerb für eine fundierte und individuell angemessene Berufswahlentscheidung.
Die Berufsorientierung erfolgt in vier Phasen:
EINSTIMMEN – ERKUNDEN – ENTSCHEIDEN – ERREICHEN
Die Berufsorientierung gelingt,
1. … wenn die Jugendlichen motiviert sind, sich mit ihrer eigenen beruflichen Zukunft zu beschäftigen.
Diese erste Einstimmungsphase in der Berufsorientierung beginnt im optimalen Fall schon zu Beginn der Sekundarstufe I. Die Schüler*innen werden in kleinen Schritten an berufsbezogene Themen herangeführt und können dabei ihre Talente einbringen und benennen.
2. … wenn die Jugendlichen die Möglichkeiten haben, die Berufs- und Arbeitswelten zu erkunden und dabei eigene Erfahrungen reflektieren können.
Im Zentrum dieser Erkundungsphase steht das Betriebspraktikum, d.h. die Jugendlichen sammeln eigene Erfahrungen in authentischen betrieblichen Umgebungen. Den Schüler*innen sollte die Möglichkeit gegeben werden, möglichst vielfältige betriebliche Erfahrungen zu sammeln, z.B. durch mehrere Praktika unterschiedlicher Dauer in verschiedenen Betrieben bzw. Einrichtungen.
3. … wenn die Jugendlichen die Kompetenz erwerben, eine angemessene und individuelle Berufswahlentscheidung treffen zu können.
Eine fundierte Berufswahlentscheidung treffen zu können, die den individuellen Möglichkeiten entspricht und die realistischen Anforderungen der Arbeitswelt einbezieht, ist eine Kompetenz. Diese Kompetenz wird in einem erfolgreichen BO-Prozess während der Schulzeit erworben und wird sicherlich im Verlauf des Arbeitslebens mehrfach genutzt, denn bei jedem Arbeitsplatzwechsel oder Karriereschritt stellt sich wiederholt die Frage nach der beruflichen Orientierung und wie die eigenen Kompetenzen, Talente und Erfahrungen zu den neuen beruflichen Tätigkeiten passen.
4. … wenn die Jugendlichen ihre Berufswahlentscheidung umsetzen und einen optimalen Einstieg in die berufliche Ausbildung finden können.
In der vierten und letzten Phase im BO-Prozess geht es darum, eine getroffene Berufswahlentscheidung auch tatsächlich zu realisieren, d.h. das geplante Ziel (Start in eine Berufsausbildung) zu erreichen. In dieser Phase stehen BO-Aktivitäten wie zum Beispiel Recherche zu möglichen Ausbildungsangeboten oder Bewerbungstraining im Mittelpunkt der pädagogischen Unterstützung.
Weiterführende Quellen und Materialien für Pädagog*innen:
- Berufswahlkompetenzmodell nach Driesel-Lange
- Berufsorientierung nach dem Thüringer Modell
- Berufsorientierung – aber nicht nur kognitiv!
- Kölner Leitfaden für Berufswahl in der Sek. I mit vielen Anregungen für BO-Aktivitäten
- Handbuch Schulische Berufsorientierung
- Future Skills 2021
- Sozialkompetenzen reflektieren und trainieren nach dem SAMR-Modell
Wie kann der BO-Prozess der Jugendlichen durch
das aktuelle Projekt „360°-Brücken bauen“ unterstützt werden?
Unser aktuelles Projekt „360°-Brücken bauen“ richtet sich insbesondere an Schüler*innen in der 2. Klasse von Berufseinstiegsschulen in der Region Hannover. Wir wollen diese Schüler*innen bei der Reflexion und Weiterentwicklung der eigenen Sozialkompetenzen im Kontext einer betrieblichen Ausbildung unterstützen. Denn hier „lauern“ viele Herausforderungen, die die jungen Auszubildenden zu meistern haben, wenn sie nicht ihre Ausbildung gefährden wollen.