Warum 360° Technik in Verbindung mit dem Schwerpunkt Sozialkompetenzen?

Die Fakten:
Unbesetzte oder nicht geeignete Lehrstellen


Branchenübergreifend bleiben regelmäßig jährlich etwa 200.000 Lehrstellen laut der Bundesagentur für Arbeit unbesetzt. Demgegenüber stehen Zehntausende von Bewerber*innen, die noch keine passende Ausbildung bzw. Stelle finden konnten. Das Thema „Nachwuchsförderung“ ist daher – neben dem Thema fehlender Fachkräfte – für Unternehmen sehr relevant. Es sind mittlerweile die Unternehmen, die sich bei den jungen Menschen von ihrer besten Seite zeigen müssen, um für die jungen Bewerber*innen attraktiv zu sein.

Die Herausforderung:
Soziale Alltagssituationen transparent darstellen


Eine zentrale Leitfrage in diesem Kontext lautet: Wie können neuzugewanderte junge Menschen auf Ausbildungsberufe und -betriebe aufmerksam gemacht werden? Wie können dabei gleichzeitig die sozialen Herausforderungen, die in einer Dualen Ausbildung lauern, thematisiert werden? Für diese Zielgruppe sind nicht nur die fachlichen Anforderungen im Ausbildungsbetrieb und insbesondere in der Berufsbildenden Schule eine echte Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Es sind vor allem soziale Situationen z. B. mit dem*der Ausbilder*in, dem*der Chef*in, den Kolleg*innen oder mit Kund*innen, für die das kulturell passende Handwerkszeug erst gefunden werden muss. Erst recht dann, wenn Konflikte drohen und die im Heimatland erlernten Strategien und „Instrumente“ wenig anschlussfähig sind und deshalb nicht zu einer konstruktiven Lösung beitragen können.

Die Lösung:
Virtuelle Berufsorientierung


“Virtuelle Berufsorientierung” ist dabei ein Lösungsansatz, bei dem sich die genannten Aspekte miteinander verbinden lassen. Was heiß das? Die Brückenbauer*innen haben ihre Soft Skills in der Praxis Dualer Ausbildung erworben und entwickelt. Sie haben bei der Gestaltung herausfordernder Situationen erlebt, welches Vorgehen, welche Kommunikation, welche Konzepte und Strategien lösungsorientiert funktionieren. Diese Erfahrungen berichten sie, damit die Situationen im pädagogischen Rollenspiel vor der 360°-Kamera nachgespielt und für diejenigen aufbereitet werden können, denen diese Erfahrungsräume noch fremd sind. Die Rollen der beteiligten Personen werden von den Brückenbauer*innen selbst übernommen. Diejenigen, die keine Rolle als Laien-Schauspieler*in übernehmen, kümmern sich um die Technik, bereiten die Drehorte vor oder dokumentieren die Dreharbeiten durch kurze Filme und Fotos für die Kanäle in den Sozialen Netzwerken und Plattformen. Die Nutzer*innen der 360°-Videos erleben später sozusagen beiläufig durch das sog. immersive Eintauchen in die aufgezeichneten Rollenspiele all das, was rund um die Szenen herum in den authentischen betrieblichen Räumlichkeiten mit aufgenommen wird: Ausstattungen in Werkstätten, Lagern, Büros und Laboren. Werkzeuge und Maschinen, weitere Beschäftigte in Betrieben usw.